Initiative gegen das Vergessen, Gutermannpromenade 7, 97421Schweinfurt

Betrifft: Ehrenbürger Willy Sachs

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Sebastian Remelé
sehr geehrte Damen und Herren Stadträtinnen und Stadträte,
sehr geehrter Herr Stadtarchivar Dr. Uwe Müller,

der Stadtrat von Schweinfurt wird Anfang 2021 einen fraktionsübergreifenden Antrag beraten, wonach Willy Sachs aus der städtischen Liste der Ehrenbürger gestrichen werden und das Stadion in Sachs-Stadion umbenannt werden soll. Eine Tafel am Stadionvorplatz soll die Öffentlichkeit über das Wirken der Familie Sachs, zum Unternehmen und der Leistung der Mitarbeiter informieren.

Die Initiative gegen das Vergessen, die die im Antrag formulierten Anliegen schon mehrfach in früheren Jahren gefordert hat und jetzt natürlich unterstützt, will mit diesem Schreiben noch einmal erläutern, warum dem Antrag 75 Jahre nach Kriegsende in vollem Umfang zugestimmt werden muss.

In einer aus Spenden finanzierten Anzeige in den Schweinfurter Zeitungen der Mediengruppe Main Post und im Schweinfurter Magazin Groschenheft haben 125 Persönlichkeiten das Anliegen des Antrags unterstützt. Im Übrigen weisen wir neben weiteren Unterstützern auf die Reaktion des FC 05 Schweinfurt als Nutzer des Stadions hin, der den fraktionsübergreifenden Antrag gutheißt.

1. Die Zuordnung „überzeugter Nazi“ trifft auf Willy Sachs und sein Wirken zu. Er trat frühzeitig verschiedenen NS Organisationen (SA, SS, NSDAP, Freundeskreis Himmler…) bei, unterstützte in Worten wie auch mit erheblichen finanziellen Mitteln die nationalsozialistischen Organisationen und unterhielt persönliche Freundschaften mit hochrangigen Funktionären.

Willy Sachs stellte sich schon aktiv an die Seite der Nationalsozialisten, als sich die neuen Machthaber selbst noch nicht sicher wähnten. Als 1933 in Schweinfurt Demokraten verhaftet wurden, verkündete Willy Sachs, aus dem „roten“ Betrieb einen „braunen“ machen zu wollen. Sachs verherrlichte die Kriegsmaschinerie und die Nazis, mit Propagandareden sogar im Werk. Von diesem frühen Zeitpunkt bis Kriegsende waren das zwölf Jahre Anbiederung an die nationalsozialistische Führungselite, zwölf Jahre Erfüllung ihres Willens, zwölf Jahre Blindheit für einen Unrechtsstaat. All das sind Bausteine, die das Unrechtssystem salonfähig gemacht und verharmlost, ja, die dieses verbrecherische System erst ermöglicht haben.

Es ist denkbar, dass die Menschen vor allem in Schweinfurt und Umgebung dachten: Wenn der Willy Sachs, gar noch als Ehrenbürger der Stadt , so gut mit Göring, Himmler & Co. kann, dann wird das System wohl nicht so schlimm sein. Willy Sachs hat als von Anfang an überzeugter Nazi durch sein opportunistisches, willfähriges Verhalten dazu beigetragen, dass die Nationalsozialisten stark wurden - und dass die Stadt Schweinfurt fast völlig ausgelöscht wurde. Das nicht zu vergessen gehört zur „verantwortungsvollen Erinnerungskultur“.

2. Die faschistische Betriebsgemeinschaft mit ihm selbst als Betriebsführer kam Willy Sachs gelegen. Die enormen Rüstungsaufträge brachten ihm großen Profit. Als Eigentümer von F&S gehörte er zu den Kriegsgewinnlern, der zudem aus der tausendfachen Zwangsarbeit profitierte. Die Spende des Stadions war sicherlich in der damaligen Zeit nicht uneigennützig und einfach so der Stadt und dem FC 05 gewidmet. Allein die Eröffnung geriet zu einer „machtvollen Huldigung für den NS Staat“. Das Zitat findet sich auf Seite 262 im Buch „SACHS. Mobilität und Motorisierung. Eine Unternehmensgeschichte“ von Andreas Dornheim, das er dem Buch „Schweinfurt. Kleine Stadtgeschichte“ (Regensburg, 2014, Seite 106) entnommen hat. Autoren sind bemerkenswerterweise Thomas Horling, Schweinfurts Stadtarchivar Uwe Müller und der frühere Leiter der Städtischen Museen Erich Schneider.

3. Seit Bekanntgabe des Antrags im Stadtrat meldeten sich zahlreiche Verteidiger von Willy Sachs zu Wort, die ihre Meinung in Leserbriefen, im elektronischen Netz und Schreiben an den OB und Teile des Stadtrates ausgedrückt haben. Auf die klare Faktenlage und den Antragsinhalt gingen viele Verfasser nicht ein, sondern bemühten sich um verharmlosende Aspekte. Zum Beispiel die Nachfrage von Sachs „kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner […] über das Essen der Zwangsarbeiter“, das „danach besser wurde“ (Dornheim: SACHS. Mobilität und Motorisierung. Eine Unternehmensgeschichte. Hamburg 2015, Seite 411). Die Aussagen von Lager-Insassen und Zwangsarbeitern in den unter anderem von unserer Initiative geführten Interviews zeigen ein anderes Bild: Von Hunger als ständigem Begleiter, extrem langen Arbeitstagen, Drangsal und täglicher Angst.

4. Auf die geäußerten Meinungen näher einzugehen, würde den Rahmen sprengen, ist nicht hilfreich und wohl auch sinnlos. In zwei Fällen ist das nötig. Elisabeth Böhrer weist in einem Leserbrief an das Schweinfurter Tagblatt/Volkszeitung auf die Hilfe für eine jüdische Familie durch Sachs hin. Nach Quellenlage war Sachs wohl kein Antisemit. Gleichwohl nutzte er aber die politischen Umstände, um dem jüdischen Lizenzbesitzer Max Goldschmidt bei F&S hinauszudrängen. Diesen gravierenden Fall erwähnt die in der Geschichte der Schweinfurter Juden sehr bewanderte Autorin nicht. Ihr Unterlassen erstaunt.

5. Erstaunen reicht als Reaktion auf das Schreiben von Thomas Horling und Daniel Schmitz vom 23. November 2020 an den OB und ausgesuchte Stadträte nicht mehr aus. Die beiden Verfasser sehen die zwölf Jahre von Willy Sachs in der Diktatur relativierend als eine Episode in seinem Leben, auf die seine Person nicht zu reduzieren sei. Horling/Schmitz können den Fakten nicht widersprechen, verweisen verharmlosend auf die Umstände des Lebens in einem totalitären System. Bemerkenswert ist, dass Dr. Daniel Schmitz, ein enger Mitarbeiter von Professor Dr. Andreas Dornheim bei der wissenschaftlichen Bearbeitung de Sachs-Unternehmensgeschichte, in einem Fernsehinterview 2015 verdeutlichte, dass Willy Sachs ein „überzeugter Nationalsozialist“ gewesen sei und dass dies wissenschaftlich klar erwiesen sei (https://www.youtube.com/watch?v=rBZjkL6ZXO0).

Aus nicht nachvollziehbaren Gründen begeben sich Horling und Schmitz („Eine verantwortliche Erinnerungskultur verschweigt nichts“, Zitat aus dem Schreiben) sogar in die Nähe von Aussagen aus dem AfD-Bundesprogramm von 2016, wo es unter Ziffer 7.4, Seite 48 heißt: „Die aktuelle Verengung der deutschen Erinnerungskultur auf die Zeit des Nationalsozialismus ist zugunsten einer erweiterten Geschichtsbetrachtung aufzubrechen, die auch die positiven Aspekte deutscher Geschichte umfasst.“ Mit dem bekannten Zitat vom „Vogelschiss in der deutschen Geschichte“ spitzte Gauland die programmatische Aussage provozierend sogar noch zu.

6. Wichtig ist in diesem Zusammenhang der Blick auf die Zeit kurz nach dem Krieg, als ihm „ein findiger und trickreicher Anwalt zur Seite steht, der selbst SS-Mann [...] war und nun dafür sorgt, dass sich die einstige schwarze SS-Uniform in eine weiße Weste verwandelt“ (Artikel „Der braune Schatten“ im Magazin für politische Kultur Cicero, https://www.cicero.de/wirtschaft/der-braune-schatten/37229 ). Das Urteil durch ein „gutmütiges Laiengericht“ (Artikel „Der braune Schatten“, siehe oben), das Willy Sachs im Entnazifizierungsverfahren als „Mitläufer“ einstuft, wird zwar von der US-Aufsichtsbehörde kassiert. Aber auch in zweiter Instanz schafft es der Anwalt, dass kein strengeres Urteil zustande kommt, „wobei er sich der infamen Methode bedient, den Täter zum Opfer zu machen und Willy Sachs wider die Fakten als rassisch Verfolgten darzustellen“ (Artikel „Der braune Schatten“, siehe oben). Nach den mittlerweile umfassend ausgewerteten Quellen setzte Willy Sachs seine Begeisterung für die Naziideologie nach der Befreiung nicht fort. Im Gegenteil erkannte er nachhaltig seine Chancen zum Wiederaufstieg, jetzt halt ohne die Nazis. Aber: Willy Sachs fand 1948 nach der Rückkehr aus der Internierung ein funktionsfähiges Unternehmen vor, das mit der harten D-Mark nach der Währungsreform durchstartete.

7. Willy Sachs war nicht unwissend verstrickt, er war frühzeitig aktiver Nationalsozialist! Angesichts der mittlerweile erdrückenden Fakten und der Einordnung in die jeweiligen Umstände ist das eine wissenschaftliche Frage, wobei es auf den Standpunkt ankommt. Die Initiative nimmt den Standpunkt der ausgebeuteten Zwangsarbeiter, der verfolgten Oppositionellen, der Andersdenkenden ein. Das waren in Schweinfurt rund 100 Demokraten, überwiegend Sozialdemokraten und Gewerkschafter, die in Gefängnissen und Konzentrationslagern verschwanden. Schon kurz nach der Machtübernahme 1933 drangsalierten die Nazis vor allem auch die jüdische Bevölkerung, was bekanntlich in Emigration und Vernichtung endete.

8. Die Schicksale vieler Opfer dieses Regimes waren in Schweinfurt lange Zeit überhaupt kein Thema, was sich unter anderem durch die Arbeit und Veröffentlichungen der aus einem Arbeitskreis des DGB hervorgegangen Initiative ab 1981 änderte. Anfang 2000 setzte trotz vieler Widerstände die Initiative den Gedenkort „Drei Linden“ an die 12000 Zwangsarbeiter in Schweinfurt durch. Mit bescheidenen Denkmalen wird heute an die von Nazis ermordete polnische Zwangsarbeiterin Zofia Malczyk sowie an den Sozialdemokraten Fritz Soldmann erinnert. Es gibt aber noch immer viele vergessene Schweinfurter, die sich dem Nazi-Regime entgegenstellten und dabei ihr Leben ließen. Viele litten in Konzentrationslagern, ihre Familien wurden schikaniert. Die Initiative ist gerade dabei, die Schicksale einer größeren Zahl dieser Opfer aufzuarbeiten mit dem Ziel, ihren Einsatz für Demokratie und ihren Widerstand einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, die bisher Namenlosen damit posthum zu würdigen. Die Mitverantwortung von Willy Sachs zu relativieren oder gar zu leugnen ist schon alleine aus Respekt gegenüber allen Opfern nicht hinnehmbar.

9. Unsere Vorkämpfer für Demokratie schufen mit großem Einsatz, wie bekannt oft unter hohem persönlichen Risiko, eine Republik, in der Meinungsfreiheit möglich ist. Demokratie hat – vor allem angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung, bei der Menschen Sympathie für Legenden, Verschwörungstheorien und autoritäre Lösungen äußern – den interessierten Bürger, der Informationen abwägt, zur Bedingung. Insofern machen auch einige in der aktuellen Sachs-Diskussion gemachte Äußerungen ernsthafte Sorgen. Andererseits, das sei ausdrücklich erwähnt, sind vor allem in den Leserbriefen geäußerte Emotionen verständlich. Gerade die ältere Generation erkennt in der Nazi-Verstrickung von Willy Sachs und anderer hervorgehobener Personen die eigene Familiengeschichte mit allen – auch positiven – Erlebnissen wieder. Auch in einer Diktatur gab und gibt es das persönliche Glück. Das zu kritisieren, wäre anmaßend. Aus dieser Bevölkerungsgruppe ist aber vermutlich keiner ein Ehrenbürger, der an moralischen Ansprüchen zu messen wäre.

10. 75 Jahre nach dem Ende der Nazi-Diktatur in Deutschland muss das Wirken von Willy Sachs angemessen politisch eingeordnet werden. Wie Willy Sachs als Privatmann wirkte, ist in der Diskussion bisher ausgespart worden. Nach den Recherchen der Historiker Rott und Dornheim war sein Verhalten keinesfalls ehrenwert. Sein übergriffiges Verhalten Frauen gegenüber beispielsweise ist offenes Geheimnis.

Auch das spielt eine Rolle und manifestiert: Willy Sachs ist als Ehrenbürger ungeeignet, er taugt nicht als Vorbild. Wir bitten, den Stadtrat, den von acht (!) Fraktionen eingereichten Antrag zuzustimmen. allein das zeigt, dass sich der Umgang mit verantwortungsvoller Aufarbeitung der Vergangenheit geändert hat, und das ist ein gutes Zeichen.

Wir bitten den Stadtrat, dem Antrag zuzustimmen.

Johanna Bonengel, Julia Stürmer-Hawlitschek, Klaus Hofmann, Adi Schön, Werner Enke, Hannes Helferich, Norbert Lenhard

Schweinfurt 22.12.2020

Was geschah nach der Zerstörung der jüdischen Geschäfte und Wohnungen?

Zerstörtes Geschäft

Nach diesem Pogrom handeln die Nazis Punkt für Punkt ihren Plan ab. Drei folgenschwere Verordnungen werden durchgesetzt:

Mit unglaublicher Demagogie werden die Juden für die Schäden verantwortlich gemacht, den sie nicht angerichtet haben. Mit der „Verordnung zur Wiederherstellung des Straßenbilds“ werden die Versicherungsleistungen der Opfer zugunsten des Deutschen Reichs beschlagnahmt. Den Juden wird weiterhin die Summe von 1 Milliarde Reichsmark als Sühneleistung auferlegt. In der „Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem Wirtschaftsleben“ wird angeordnet, dass sämtliche jüdischen Einzelhandelsgeschäfte einzustellen sind, alle betrieblich in führenden Stellungen befindlichen jüdischen Personen haben auszuscheiden. Alle persönlichen Aktien, Wertpapiere der Juden unterliegen künftig der Melde- und Deponiepflicht und können nur nach Antragstellung und Genehmigung darüber verfügen.

Innerhalb weniger Tage folgen:

  • Das Verbot des Besuchs öffentlicher Schulen
  • Die Einschränkung der Bewegungsfreiheit sowie der Wohnraumbeschaffung
  • Verfügung eines Judenbanns, d.h. Sperrbezirke (z.B. Parkbänke nur für Arier, Verbot für Plätze, Eisenbahnabteils, Hotels, Restaurants, usw.)
  • Einzug der Führerscheine
  • Verbot des Besuchs von Kulturveranstaltungen (Theater, Konzerte, Ausstellungen, usw.).

Am 2. Januar 1939 kann der Schweinfurter Oberbürgermeister Pösl der Regierung von Unterfranken melden: „Sämtliche in Schweinfurt vorhanden gewesenen, jüdischen Geschäfte sind erloschen.“

Derselbe erklärt zum Verbot für Juden die Schwimmbäder zu benutzen:
„Die Juden haben selber schuld daran, dass ihnen das Baden verboten ist. Ein Gast, der sich nicht anständig betragen kann, muss immer gewärtig sein, dass er hinausgeworfen wird“ (Sommer 1935).

Das ist der grausame Ausfluss der berüchtigten Nürnberger Gesetze für die Juden, welche jahrhundertelang in Deutschland lebten. Sie waren weder Gast noch unanständig, sondern man strich ihnen die bürgerlichen Rechte und schuf für sie brutale unterdrückerische Ausnahmeregeln.

In dieser Zeit nimmt der Zwang zu, die Geschäfte zu verkaufen. Die Besitzer werden im Stadtgefängnis in der Hadergasse eingesperrt. Man teilt ihnen mit, dass sie erst dann freikommen, wenn die Immobilien verkauft seien. So ist der Strom der Interessenten ins Gefängnis groß und ihnen bleibt nichts übrig als ihr Eigentum für „einen Apfel und ein Ei“ an sogenannte arische Schweinfurter Ehrenbürger zu verkaufen.

Es folgen im Monatstakt weitere Entrechtungen:

  • Zusätzliche Zwangsnamen wie „Sara“ oder „Israel“
  • Kontakte zwischen Juden und Nicht-juden werden verboten
  • Eine Kennzeichnung mit dem „Judenstern“ wird vorgeschrieben
  • Besitz von Rundfunkgeräten wird untersagt – sie werden eingezogen
  • Die tägliche Einkaufszeit wird auf 1 Stunde begrenzt
  • Der Fernsprechapparat wird ihnen weggenommen
  • Sie erhalten keine Kleiderkarten und Seife mehr
  • Alle arbeitsfähigen Juden sind zum Arbeitseinsatz heranzuziehen (also Zwangsarbeit)
  • Sie sind in Lagern unterzubringen
  • „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Ausschwitz und Lublin zu deportieren.“

Olympia-Morata-Gymnasium lädt ein zum Gedenkort am 8. Mai

Das Olympia-Monat-Gymnasium hat die Patenschaft für den Gedenkort »Drei Linden« auf den Oberndorfer Wiesen übernommen. Jährlich wird nun an die Zeit der Zwangsarbeit in Schweinfurt (1940–1945) erinnert werden. Am 8.Mai 2023 haben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums eine erste Gedenkfeier gestaltet.

Nun – am 8. Mai 2024 organisieren die Schülerinnen und Schüler die nächste Feier. Hier die Einladung dazu:

 

 

 

 Der Geschichtswettbewerb 2023/24 für Schüler

Kindheitserinnerungen an die Nachkriegszeit — Eine Spurensuche

Titelvorschau der PDF-Datei zum neuen Geschichtswettbewerb der Initiative gegen das Vergessen 2023/24

Informationen zum Geschichtswettbewerb der Initiative gegen das Vergessen 2023/24 – als PDF-Datei

Teilnahmebogen für den Geschichtswettbewerb – als PDF-Datei


Sie lebten mitten unter uns.

Sie waren Schweinfurter Bürgerinnen und Bürger.

Die Initiative wird mit dem Projekt Denkzeichen an alle Opfergruppen erinnern: die Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens, die Andersdenkenden, die Anderslebenden, die Andersgläubigen und die Opfer der Euthanasie-Morde.

Wir geben den Opfern ihren Namen, ihre menschliche Würde und ihre Identität zurück. Sie sind nicht mehr Nummern. Auf den Denkzeichen kann man Namen-, Geburts- und Todesdaten und den letzten freiwillig gewählten Wohnort in der Stadt Schweinfurt lesen. Jeder einzelne von den Nationalsozialisten ermordete Mensch bekommt einen Platz an den aus Metall gefertigten Stelen.

Die Stadtmauer am Chateaudun-Park (Innenseite, Blick zum Rossmarkt) soll der Ort werden, an dem dieses Erinnerungsprojekt installiert wird.

Das Erinnerungsprojekt wird durch Spenden finanziert. Wir suchen Spenderinnen und Spender, die aktiv der vom NS-Regime ermordeten Mitbürgern gedenken.

Projekt Denkzeichen an der Schweinfurt Stadtmauer
 

Bankverbindung der INITIATIVE gegen das VERGESSEN

Kulturwerkstatt Disharmonie
Sparkasse Schweinfurt-Haßberge

IBAN: DE 28 7935 0101 0000 0020 22

Verwendungszweck: Spende DENKZEICHEN – INITIATIVE 


 

Olympia-Morata-Gymnasium übernimmt Patenschaft für den Gedenkort

Das Olympia-Monat-Gymnasium hat die Patenschaft für den Gedenkort »Drei Linden« auf den Oberndorfer Wiesen übernommen. Jährlich soll nun an die Zeit der Zwangsarbeit in Schweinfurt (1940–1945) erinnert werden. Am Montag, den 8.Mai 2023 haben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums eine erste Gedenkfeier gestaltet. Umrahmt von Musikbeiträgen ehemaliger Bläserklassen-Schülerinnen stellte die Klasse Q11 Gedichte, fiktive Tagebucheinträge sowie Collagen zum Thema vor. Es sprachen OStD Thomas Kreutzmann und der stellvertretende Landrat Thomas Vizl sowie ein Vertreter der Initiative. Die Lehrerin Heike Hartmann hielt eine bemerkenswerte Rede.


Willy Sachs ist kein Ehrenmann


Die Initiative arbeitet seit langem unter dem Dach der Disharmonie. Diese ist der Trägerverein. Im jeweils aktuellen Programmheft der Kulturwerkstatt haben wir nun eine Seite zur Verfügung, auf der wir Anmerkungen zur Schweinfurter Vergangenheit darstellen.

Seitenvorschau der Initiative-Seite im Programmheft September 2021 der Disharmonie

Seite der Initiative im Programmheft September 2021 der Disharmonie – als PDF-Datei


schweinfurtfuehrer.de

Die Homepage „schweinfurtfuehrer.de“ informiert
über die Arbeit der INITIATIVE, die sich intensiv
mit der Rolle von Willy Sachs in der Zeit des
Nationalsozialismus beschäftigt.

Siehe Artikel im Schweinfurter Tagblatt

Geschichtswettbewerb

GESCHICHTSWETTBEWERB FÜR JUNGE MENSCHEN der Initiative gegen das Vergessen

Gefördert von der OSKAR-SOLDMANN-STIFTUNG

Thema 2015

Die Region Schweinfurt stellt sich der Vergangenheit des 20. Jahrhunderts

Die Preisträger des Geschichtswettbewerbs stehen fest

1. Preis: Konstantin Schopper

Thema der Arbeit: Die Vertreibung der Sudentendeutschen aus der Tschechoslowakei am Beispiel meiner Familie

Die Arbeit überzeugte die Jury durch umfangreiche, sorgfältige Recherchen, vielfältige Kontakt­auf­nahmen und großes persönliches Engagement. Konstantin tauchte mit großer Empathie in die Geschichte seiner Familie ein und verknüpfte sie mit dem historischen Hintergrund.

Konstantin Schopper, der erste Preisträger wird von Johanna Bonengel ausgezeichnet. In der Mitte Klaus Hofmann.

2. Preis: Destiny Müller

Thema der Arbeit: Das Haus Am Vogelschuss 1

Destinys Arbeit gefiel der Jury aufgrund der außergewöhnlichen Idee, der umfangreichen Recherchen und der sorgfältigen Zusammenstellung der Forschungsergebnisse.

Es wurden zwei dritte Preise vergeben.

Destiny Müller bei der Vorstellung ihres Beitrages „Das Haus Am Vogelschuss 1“

3. Preis: Kristina Menger

Thema der Arbeit: Briefe zum Schicksal eines jungen deutschen Soldaten am Ende des 2. Weltkriegs und in sowjetischer Kriegsgefangenschaft

Der Wettbewerbsbeitrag von Kristina vermittelt durch die sorgfältige Wiedergabe der Briefe ihres Großvaters einen guten Einblick in das Leben der Soldaten während des Krieges und der Gefangenschaft.

3. Preis: Elena Hofmann

Thema der Arbeit: Briefe von Peter Hofmann an Anna Hofmann

Die Edition der Feldpostbriefe des Urgroßvaters von Elena Hofmann ermöglicht einen sensiblen Einblick in die Auswirkungen des Krieges auf das einfache Leben der Menschen, das kundig in den historischen Zusammenhang eingebettet wird.

Die beiden Drittplazierten Kristina Menger und Elena Hofmann bei der Vorstellung ihrer Beiträge.

Sonderpreis für schulische Projektarbeit.

Klasse 9b der Walther-Rathenau-Realschule Schweinfurt

Thema der Arbeit: Schweinfurt vor 100 Jahren.
Industrialisierung und Gastarbeiter in Schweinfurt

Das methodische Vorgehen und die Ergebnisse der Projektarbeit der Klasse 9b überzeugten die Jury. Die Schülerinnen und Schüler engagierten sich in vielfältigen, lebendig gestalteten Formaten für ihre Thematik.

Von links: Erster Preisträger Konstantin Schopper, Johanna Bonengel von der Initiative, die beiden Preisträgerinnen des dritten Preises Kristina Menger und Elena Hofmann und Destiny Müller, die den zweiten Preis errang.

 

Preisträger des Geschichtswettbewerbs 2020/21

Die Preisträger des Geschichtswettbewerbs mit den Rednern der Grußworte.

26 Schülerinnen und Schüler aus vielen Schulen beteiligten sich am vierten Geschichtswettbewerb der Initiative gegen das Vergessen. Sie beschäftigten sich in unterschiedlichen Formaten und in lebendiger, anschaulicher und kluger Weise mit dem Thema

„Ohne Fleiß kein Preis.
Schulgeschichte und Schulgeschichten. Eine Spurensuche.“

Das war das Thema des Geschichtswettbewerbs, der nun (wegen Coronaverspätung) mit der Preisverleihung zu Ende gegangen ist.

Hier die Ergebnisse

Ein Hauptpreis von 800 € geht an eine Projektgruppe des Celtis-Gymnasiums. Die 11 Schülerinnen und Schüler sind jetzt in der Q 11.
Ihre Gruppenarbeit trägt den Titel: „Erzähl doch mal … – Erinnerungen an die Schule in der Zeit unserer Großeltern“.

Der Tutor war Martin Krebs.

Einen weiteren Hauptpreis in Höhe von 800 € hat sich die Schülerin der Friedrich-Fischer-Fachoberschule Amira Omar verdient. Sie besucht jetzt die 12. Jahrgangsstufe in der FOS.

Thema ihrer Arbeit war: „Friedrich Fischer – Warum wurde die Fachoberschule nach ihm benannt?“

Der Tutor war Jörg Nellen.