Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Opfer von Zwangsarbeit in Schweinfurt

Gedenkstein seitliche Inschrift

Am Donnerstag, 8. Mai um 14.30 Uhr am Gedenkort »Drei Linden« in den Oberndorfer Wiesen

Der 8. Mai ist der 80 Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus und das Ende des Weltkrieges.

Mehr als 12 000 Menschen mussten in Schweinfurt Zwangsarbeit leisten. An diesem Ort standen Baracken für die Arbeitssklaven der Großindustrie.

Am Gedenkort, geschaffen von herman de vries, findet ein Erinnern statt. Das Olympia-Morata-Gymnasium hat die Patenschaft für diesen Ort übernommen. Schülerinnen uns Schüler führen alljährlich mit selbst ausgearbeiteten Texten eine Feier durch.

Wegbeschreibung
Für den Gedenkort gibt es keine genaue Adresse. Gibt man z.B. auf Google Maps das Stichwort »Gedenkstätte für Zwangsarbeiter« ein, wird man zum Ort geführt. Zur Zeit gibt es Behinderung wegen einer Baustelle, was dazu führt, dass die Anfahrt mit dem Auto in die Nähe des Gedenkortes behindert ist.

Wir laden herzlich zu diesem Gedenken ein.

www.omg-sw.de    www.initiative-gegen-das-vergessen.de


Bei der Gedenkfeier für Sophia Malczyk, die jährlich am Ort ihrer Erschießung statfindet, wurden in diesem Jahr die folgenden Redebeiträge gehalten.

Gedenken an Zofia Malczyk

„Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel.“ Bertrand Russell

Das Weltgeschehen, die Weltpolitik macht derzeit fassungslos und selbstsichere Dummköpfe sitzen derzeit an den Schaltern der Macht und schüren Kriege, Hass gegen Andersartigkeit und Ängste um die Zukunft dieser Welt. Authentizität gilt in diesen Kreisen der Macht nicht mehr als Wert, sondern Unberechenbarkeit und Lüge werden inzwischen als Tugenden und Ideale verkauft. Mehr als 80 Jahre geopolitischer Ordnung und Bündnisvertrauen wurden vor Kurzem mit einem Handstreich vernichtet und wir als europäische Bürger sehen uns einer Realität gegenübergestellt, die uns in der Tat Zweifeln, vielleicht sogar verzweifeln lassen könnte.

Ich kenne aber noch ein weiteres Zitat von Bertrand Russell: „Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: sie tun es.“

Wir Mitglieder des Bayernkollegs Schweinfurt haben uns für das Denken entschieden. Mit unserer Haltung „Schule gegen Rassismus, Schule mit Courage“ und unserer Patenschaft des Gedenksteines „Zofia Malczyk“ und unserer Partnerschaft mit der Initiative gegen das Vergessen stemmen wir und gegen Lüge, Unberechenbarkeit, Chaos, Angst, und Intoleranz. Wir stehen mit unserer Schülerschaft und dem gesamten Kollegium für Authentizität, Bildung, Vertrautheit, Augenhöhe, Toleranz und Progressivität. Wir arbeiten zusammen mit unseren Schülern an einem Weltverständnis und an einer kritischen Sicht, die den selbstsicheren Dummköpfen auch in Zukunft das Leben schwer machen wird. Schon Kant befand über die sich in der Aufklärung befindlichen Gesellschaft: „so schädlich ist es, Vorurteile zu pflanzen, weil sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die oder deren Vorgänger ihre Urheber gewesen sind“.

Hiermit möchte ich das Wort an die Schüler unserer Schule übergeben.

Ulf Pennekendorf
Oberstudienrat am Bayernkolleg Schweinfurt, 20. März 2025

Über Respekt und Toleranz

Wir können das Rad der Zeit nicht zurückdrehen.
Wir können Geschehenes nicht ungeschehen machen.
Wir tragen keine Schuld für Geschehnisse, an welchen wir nicht beteiligt waren. Doch nur weil wir keine Schuld an Verbrechen haben, heißt das nicht, dass diese dadurch an Relevanz verlieren dürfen.
Denn sobald wir vergessen, was geschehen ist.
Sobald wir vergessen, was geschehen kann.
Sobald wir die Vergangenheit außer Acht lassen und nicht aus ihr lernen.
Sobald wir unsere Zukunft nicht so gestalten, dass sich die Vergangenheit nicht wiederholt.
Ja genau dann machen wir uns selbst an unserer Zukunft schuldig.
Aus diesem Grund stehen wir nun gemeinsam hier und gedenken Zofia Malczyk.
Wir wollen nicht vergessen!
Wir wollen uns erinnern und haben damit die Aufgabe unsere Gegenwart und unsere Zukunft besser zu gestalten als sie damals war.

Die zwei wichtigsten Eigenschaften, welche wir für eine gerechte Zukunft benötigen, sind Respekt und Toleranz. Respekt vor uns selbst. Respekt vor allen. Respekt auch vor denjenigen, welche uns fremd sind. Und selbst wenn wir das Handeln mancher nicht respektieren können, sollten wir immer den Menschen dahinter respektieren. Antoine de Saint-Exupéry schrieb in „Bekenntnis einer Freundschaft“: „Wenn der Nazi ausschließlich den respektiert, der ihm gleicht, dann respektiert er nur sich selbst.“ Dieses Zitat sollten wir uns immer bewusst machen. Wir müssen anfangen, jeden in der Gesellschaft zu respektieren. Denn wenn wir das nicht machen, können wir nicht erwarten. dass wir selbst respektiert werden.

Mit dem Respekt geht auch die Toleranz einher. Es ist völlig normal, dass wir nicht jede und jeden verstehen, und es ist genauso normal, dass uns nicht jeder versteht. Aber genau so wie wir uns wünschen, dass unser Leben toleriert wird, wünscht sich auch jeder andere, dass er toleriert wird. Und auch wenn nicht jeder diese Einstellung pflegt, liegt es an uns, die Richtung vorzugeben. Dabei wird uns schließlich nichts weggenommen. Ganz im Gegenteil: Wir lernen dabei zu verstehen! Doch um die Toleranz zu wahren, ist manchmal auch notwendig, intolerant zu sein. Intolerant jenen gegenüber, welche versuchen, die Toleranz zu vernichten. Jenen gegenüber, welche versuchen, ihre Ideologien auf Kosten anderer durchzusetzen. Denn nur so können wir Vielfalt und Menschlichkeit in der Zukunft wahren.

Gedicht

Ein Fascho liebt den Hass
Was andres fällt ihm schwer
Drum ist er ja so blass
Und innerlich ganz leer

Er schränkt andere ein
In Meinungen und Wort
Und eins nervt ihn gemein
Die Ausländer vor Ort

Er denkt er hätte recht
Aufgrund seiner Geburt
Er hält es für gerecht
Jedoch ist es absurd

Mit Fleiß baut er sich sein Konstrukt
Er leimt es ein mit seinem Frust
Doch letztlich ist es sehr kaputt
sowie das Herz in seiner Brust

So ganz allein in seiner Welt
Schläft er dann nachts alleine ein
Nichts da was ihn zusammenhält
So lässt er Hass auf andre ein

Er baut sich seine Welt zurecht
Mit Hass erfülltem Siebe
Filtert er das Bleiberecht
Doch gut tun würd ihm Liebe

Alternative Strophen

Ein Fascho der wird lieben
Nur sich und sein Gesindel
Und fliegt er auf der Schwindel
Sind schon alle vertrieben

Ein Fascho liebt sein Land und Kult
Was sollte er sonst lieben
Und sollte er nicht siegen
Trifft ihn wohl keine Schuld

Torben Greul
Schüler am Bayernkolleg Schweinfurt, 20. März 2025

Zum Gedenken an Zofia Malczyk

Zofia Malczyk war eine junge Frau, die im Zweiten Weltkrieg in sehr schwierigen Bedingungen lebte. Sie war eine polnische Zwangsarbeiterin, die in Deutschland arbeiten musste. Wie viele andere Frauen in dieser Zeit hatte sie kaum Rechte und war völlig von den Nazis abhängig.

Im Jahr 1944, als sie schwanger war, versuchte Zofia, sich von dieser Ausbeutung zu befreien. Sie floh mehrmals und versuchte, auf illegalem Weg zu überleben. Sie versteckte sich in Bunkern und bei anderen Zwangsarbeitern. Während der Luftangriffe stahl sie aus verlassenen Häusern, um sich selbst zu versorgen.

Zofia wurde mehrmals verhaftet, aber sie gab nie auf. Sie kämpfte immer weiter, um ihr Leben und ihre Freiheit zu retten. Leider wurde sie 1945 von zwei Kriminalbeamten gefangen genommen und getötet. Sie war damals im neunten Monat schwanger.

Zofia Malczyk hat trotz aller widrigen Umstände immer versucht, zu überleben und sich gegen die Grausamkeit des Naziregimes zu wehren. Ihre Geschichte zeigt uns, wie stark der Wille eines Menschen sein kann, selbst in den dunkelsten Zeiten. Wir sollten nie vergessen, was sie durchgemacht hat, und ihr Mut sollte uns alle inspirieren.

Aber gibt eine solche Ungerechtigkeit wirklich nur in Geschichten? Leider gibt es auch heute noch Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen leben und kämpfen müssen. In vielen Teilen der Welt werden Menschen ihrer Rechte beraubt, ausgebeutet oder aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder politischen Ansichten unterdrückt. Millionen von Menschen fliehen vor Krieg, Verfolgung und Armut – genau wie Zofia damals versuchte, ihrer Situation zu entkommen.

Besonders bedrückend ist, dass Frauen in vielen Regionen immer noch nicht dieselben Rechte und Chancen haben wie Männer. Sie werden diskriminiert, ausgebeutet und sind oft schutzlos Gewalt ausgesetzt. Auch heute gibt es Fälle von Zwangsarbeit, von Menschen, die ohne Rechte und unter schlimmsten Bedingungen ausgebeutet werden – sei es in Kriegsgebieten, in der Textilindustrie oder in anderen Bereichen der globalen Wirtschaft. Die Geschichte von Zofia Malczyk ist also nicht nur eine Geschichte aus der Vergangenheit. Sie erinnert uns daran, wie wichtig es ist, für Gerechtigkeit, Freiheit und Menschenrechte einzutreten. Sie zeigt uns, dass es auch heute noch Menschen gibt, die Schutz und Hilfe brauchen, und dass wir nicht wegsehen dürfen.

Wir alle können aus ihrem Schicksal lernen. Es liegt in unserer Verantwortung, dass sich solche Verbrechen weder hier noch anderswo auf der Welt wiederholen.

Olena Martynova
Schülerin am Bayerkolleg Schweinfurt, 20. März 2025

Vor 80 Jahren wurde Zofia Malczyk ermordet. Brutal und unmenschlich. Nazis haben damit wieder ihr echtes, ekliges Gesicht gezeigt. Verbrecher, Mörder, Tyrannen. Ich bin dankbar dafür, dass wir uns jedes Jahr zum 21. März hier sammeln, um diese schreckliche Tat nicht zu vergessen. Wir dürfen dies und alles andere nicht vergessen, besonders jetzt. Umgeben von Radikalen, Rechtsextremisten, sogenannten russischen Befreiern, die schon ganz Europa befreien möchten.

Was jetzt in der Welt passiert, signalisiert mir deutlich, dass viele Menschen die Geschichte vergessen. Sie wählen den Verbrecher in den USA, sie wählen Rechtsextremisten und schenken denen 152 Sitze im Bundestag. Sie meinen Diktatoren seien Demokraten. Kämpfer für Frieden und die Zukunft ihres Landes seien Diktatoren und natürlich Hitler sei Kommunist. Wie kann sowas ernsthaft im 21. Jahrhundert passieren? Wie kann es sein, dass das Jahrhundert der rasanten Entwicklung von Technologien gleichzeitig die Zeit von der Furcht ist? Ich, als ein junger Mann, 20 Jahre alt, fürchte um meine Zukunft. Ich muss ehrlich sagen: ich habe hier in Deutschland Ruhe gefunden, denn ich weiß selbst, was der Krieg ist. Ich habe ihn gesehen, ich habe ihn gehört, ich habe seine Folgen wahrgenommen, auf dem Friedhof in meiner Heimatstadt, wo hunderte Flaggen über den Gräbern von Soldaten schweben. Von heulenden Sirenen, deren Klang für mein Land schon gewöhnlich wurde. Von meinem Onkel, der nach vier Jahren im Krieg, noch vor dem Ausbruch im Jahr 2022, keine ruhige Nacht mehr schlafen konnte, weil seine verstorbenen Kameraden in seinen Träumen immer wieder erschienen. Der Krieg darf nicht mehr stattfinden. Komisch, dass viele Menschen das nach zwei Weltkriegen immer noch nicht verstehen können. Genauso können viele Menschen nicht verstehen, dass die Geschichte uns vielmal gezeigt hat, dass jedes Reich irgendwann zu Grunde geht, dass jeder Diktator irgendwann vom Volk getötet oder vertrieben wird, dass die Kriege nur Asche und Tod hinterlassen, dass die Menschheit nur vom Frieden und der Demokratie profitieren. Aber viele haben das vergessen.

Und glauben Sie mir, ich verabscheue es! Ich verabscheue, dass ich den Krieg kenne. Ich verabscheue, dass Sie im 21. Jahrhundert über den Krieg hören. Ich verabscheue, dass ich aus der Geschichte tatsächlich gelernt habe und nun sehe, wie sich die schrecklichen Ereignisse von früher wiederholen. Ich verabscheue es! Und ich frage mich: wie viele Menschen müssen noch ermordet werden, damit wir die reale Bedrohung und Bösartigkeit nicht vergessen?
Damit wir sie endlich erkennen.

Ivan Herman
Schüler am Bayernkolleg Schweinfurt, 20. März 2025


Denkzeichen – Sie lebten mitten unter uns

Denkzeichen, davor Dr. Ludwig Spaenle und Dr. Antje Yael Deusel (Foto: Anand Anders)

Die Installation an der Stadtmauer (Denkzeichen) sowie das Gedenkbuch (Sie lebten mitten unter uns) wurde von der Initiative nun abgeschlossen. Die Initiatoren informieren von der Entstehung und Entwicklung des Gedenkprojektes.


Gedenkveranstaltung für die von Nationalsozialisten ermordete polnische Zwangsarbeiterin Zofia Malczyk

Ort: Gedenkstein in der Gustav-Adolf-Straße am Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt

Donnerstag – 20. März 2025 – 16 Uhr

Gedenkstein für Zofia Malzcyk

Am 21. März 1945, wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde nahe dem städtischen Krankenhaus in Schweinfurt die polnische Zwangsarbeiterin Zofia Malczyk grundlos auf offener Straße hinterrücks erschossen. Täter waren zwei von den Nazis eingesetzte Polizeibeamte. Zofia Malczyk war 18 Jahre alt und im siebten Monat schwanger.

Wir werden das Geschehen einordnen; auch Schülerinnen und Schüler des Bayernkollegs Schweinfurt machen deutlich, was der verbrecherische Mord an Zofia Malczyk für sie heute bedeutet.

Das Bayernkolleg hat von Anfang an die Patenschaft über den Gedenkstein übernommen und holt jedes Jahr in einer musikalisch gestalteten Feier die menschenverachtende Tat in die Gegenwart.

Die Gedenkveranstaltung ist Bestandteil der Veranstaltungen zu den Schweinfurter Frauenwochen. Die Bevölkerung ist eingeladen, an der Gedenkfeier 80 Jahre nach der Ermordung der jungen Polin teilzunehmen.


Geschichtswettbewerb für junge Menschen 2023/2024 – Preisverleihung

Titel zum Geschichtswettbewerb

Bereits das fünfte Mal wurde der Geschichtswettbewerb für junge Menschen von der Initiative durchgeführt. Immer wird Geschichte „von unten“ erzählt; und alles hat mit Stadt und Region Schweinfurt zu tun. Projektleiterin ist Johanna Bonengel.

Nach den Themen „Die Region Schweinfurt stellt sich der Vergangenheit des 20. Jahrhunderts“, „Vom Fremdsein und Daheimsein“, „Mutig sein. Unangepasst und eigensinnig. Alltagshelden in der Geschichte“ und „Ohne Fleiß kein Preis. Schulgeschichte und Schulgeschichten“ drehte sich in der fünften Runde alles um Kindheit in der Nachkriegszeit. Die eingereichten Arbeiten zum Thema „Trümmer, Hunger und viel Freiheit. Kindheitserinnerungen an die Nachkriegszeit“ sind gelungen, haben ein hohes Niveau und zeigen lebendig, was den Zeitzeugen dieser Umbruchszeit in Erinnerung geblieben ist.

Die besten Arbeiten wurden prämiert. 79 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten Preisgelder, die von der Oskar-Soldmann-Stiftung zur Verfügung gestellt werden – zusammen im Wert von 2000 €. Die beiden ersten Preise erhielten die Beiträge des Celtis-Gymnasiums und des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums. Die Jury vergab der Gruppe der Wilhelm-Sattler-Realschule einen dritten Preis und den Schulpreis der Staatlichen Realschule Schonungen. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten ihre Wettbewerbsbeiträge vor unglaublich vielen Gästen in der Disharmonie.

Preisverleihung Geschichtswetbewerb Gruppenbild

Gruppenbild

Preisverleihung Geschichtswetbewerb Celtis-Gymnasium

Preisträger des Celtis-Gymnasiums

Alle Fotos: Werner Bonengel


Erinnerungskonzept: Biografisches Gedenkbuch und DENKZEICHEN

Millionen Menschen verloren während der Diktatur der Nationalsozialisten ihr Leben aufgrund rassistischer, politischer und religiöser Verfolgung, wegen ihrer sexuellen Orientierung, ihrer tatsächlichen oder vorgeblichen Krankheiten oder wegen ihres unangepassten Verhaltens. Der Mord an den europäischen Juden war das zentrale Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands. Ein nicht vergleichbarer industrialisierter Völkermord. Die Nationalsozialisten haben nicht nur Millionen Jüdinnen und Juden ermordet, sie haben auch versucht, die Erinnerung an sie auszulöschen.

Auch heute gibt es wieder Hetze, Hass und Zerstörung. Der Antisemitismus und der Judenhass sind wieder salonfähig geworden, begleitet von einer weltweiten Demokratieverachtung. Jüdische Menschen leben wieder in Angst und Unsicherheit. Die Hälfte (!) der Deutschen will einen Schlussstrich unter das Thema Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus setzen. Die Initiative will das nicht zulassen. Wir wollen bewusst machen, was in der Zeit des Nationalsozialismus in Schweinfurt geschehen ist. Wir erinnern an 75 Jüdinnen und Juden aus Schweinfurt, die verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Nur weil sie Juden waren. Keiner hat überlebt.

Zum Erinnerungskonzept, das den Namen DENKZEICHEN trägt, gehören eine Installation an der Innenseite der Stadtmauer Châteaudun-Park, gestaltet von der Bildhauerin Steff Bauer und dem Diplomingenieur Sven Knobling, sowie ein biografisches Gedenkbuch, verfasst von Johanna Bonengel und Hannes Helferich.

„Sie lebten mitten unter uns”. Man liest die Lebensgeschichten der Opfer, ihre Namen, ihre Lebensdaten, ihre Schweinfurter Wohnadresse und ihren Todesort. Es wird bewusst gemacht, dass die Jüdinnen und Juden Bürgerinnen und Bürger Schweinfurts waren und zur Stadt gehörten.

Installation an der Stadtmauer

Installation an der Stadtmauer

Johanna Bonengel erläutert das Projekt Denkzeichen

Johanna Bonengel erläutert das Projekt Denkzeichen

Rabbinerin Dr. Antje Yael Deusel und Antisemitismus-Beauftragter Dr. Ludwig Spaenle

Antisemitismus-Beauftragter Dr. Ludwig Spaenle und die Rabbinerin Dr. Antje Yael Deusel

Die Schülerin Amelie Glück trägt ihr Gedicht vor

Die Schülerin Amelie Glück trägt ihr Gedicht vor

Schülerinnen der Walter-Rathemau-Schulen

Schülerinnen der Walter-Rathemau-Schulen

Die beiden Autoren des Gedenk-Buches Hannes Helferich und Johanna Bonengel

Die beiden Autoren des Gedenk-Buches Hannes Helferich und Johanna Bonengel