Rede von Volodymyr Zamorskyy


Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Sehr geehrte Damen und Herren!

Gestatten Sie Ihnen zur feierlichen Einweihung des Gedenk-Ortes, gewidmet den „Ausländern“, die hier in der Kugellagerfabrik während des 2. Weltkrieges gearbeitet hatten, zu gratulieren. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass man dieser Menschen in Ihrer Stadt gedenkt und ihre Geschichte wahrheitsgetreu schildert.

VolodymyrIch bin einer derjenigen, die aus Kiew 1942 zur Zwangsarbeit verschleppt wurden. Ich war damals 14 Jahre alt. Sie können mir glauben, dass ich mich an diese Jahre nicht gern erinnere. Ich möchte heute aber nur an die Menschen erinnern, die hier als Opfer der erschöpfenden Zwölfstundenarbeit bei Hunger und den Bombardierungen durch amerikanische und englische Flieger, die letzte Ruhestätte gefunden haben.

Möge ihnen die Erde leicht sein!
In gutem Gedenken behalte ich die Deutschen, die uns trotz Verbot mit Lebensmitteln, Kleidung und herzlichem Wort unterstützten.

Möge dieses Denkmal, das Denkmal des Gewissens, ewig die heutigen und künftigen Generationen an das Wesentliche der totalitären, faschistischen und kommunistischen Regime und an die Folgen der von ihnen entfachten Kriege erinnern.

Ich wünsche Ihnen einen reinen Himmel ohne Alarme, friedliche Arbeit ohne Krieg, sowie Wohlstand und Glück für Ihre Familien.